Re: Was ist Realit�tsverlust? -- Suizid Selbsttoetung Freitod

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Date Posted: 12:37:41 10/09/01 Tue
Author: dark*
Subject: Re: Was ist Realit�tsverlust?
In reply to: outsider 's message, "Re: Was ist Realit�tsverlust?" on 21:06:06 10/08/01 Mon

>>einfach da, ohne dass ich mir ueber irgendwelche
>>Statistiken Gedanken gemacht hab und ohne dass ich mir
>>ueberlegt habe, was anderen vielleicht geholfen haben
>>koennte bzw. ob es anderen dadurch gut geht.
>
>War bei mir anders.

Hmm.. Bedeutet das, dass Du nie intuitiv gehandelt hast, sondern nur ueberlegt hast, wie die Chancen stehen? Ich meine damit schliesslich auch nicht irgendwelche Therapien und sowas. Sondern halt Dinge, die ich "so mache", also beispielsweise bin ich in eine andere Stadt gezogen, weil ich dorthin wollte, weil mir die Stadt gefiel, ohne dabei zu ueberlegen, ob es mir dadurch besser ging. Andersrum gedreht wuerde das ja auch bedeuten, dass man (wenn man denn von sich behaupten will, ALLES versucht zu haben) Dinge tun muss, von denen man - gemessen an anderen - glaubt, dass es einem dadurch besser ginge, auch wenn man sie vielleicht gar nicht machen moechte. Also koenntest Du zum Beispiel heiraten und eine Familie gruenden, weil ja viele darin die Erfuellung ihres Lebens sehen :)

Nein, also mit Statistik laesst sich das Leiden wohl wirklich nicht in Zusammenhang bringen, denke ich.

>>Statistisch gesehen muesste es wohl so
>>einigen hier gut gehen - oder nicht?
>
>Wahrscheinlichkeitsangaben machen keine Aussagen zu
>einzelnen Faellen.

Diesem Satz stimme ich zu - Ebenso koennte jeder, der fuer sich bedenken soll, dass er eine statistische Chance hat, diesen Satz als Gegenargument bringen.

In der ash-Debatte, die ja auch im Header gelinkt ist, steht dazu folgendes:

Ein Suizid-Gegner wuerde betonen, dass die Chancen, dass das Leben besser wird, doch recht hoch sind. Aber mal ehrlich, niemand weiss was geschehen wird, wieso also nicht lieber auf die sichere Karte setzen ? Eine Diskussion fuehrt hier zu nichts, es gibt einfach zu viele beeinflussende Umstaende.

:-)

>Zum letzten der von mir genannten Beispiele ein Frage:
>Wenn fuer dich die Wahrscheinlichkeit fuer das
>Ueberwinden des Leidens irrelevant ist, begegnest du
>dann den Suizidabsichten dieses Menschen mit derselben
>Akzeptanz wie denen eines Menschen, der aus anderen
>Gruenden (bei denen die Wahrscheinlichkeit darueber
>hinwegzukommen geringer ist) sterben will?

Ich beurteile Menschen nicht nach Wahrscheinlichkeiten. Wenn ich den Eindruck habe, dass jemand seine Suizidabsichten wirklich ernst meint, masse ich mir auch nicht an, selbige in Frage zu stellen. Wenn ich einen Menschen akzeptiere, dann akzeptiere ich auch seine Suizid-Gruende. Ob diese Person eine Chance auf Besserung hat, ergibt sich nicht aus irgendwelchen Statistiken, sondern haengt von der Faehigkeit mit erfahrenem Leid umzugehen ab - und dabei spielt es keine Rolle, um welchen Ausloeser es sich handelt. Wobei ich auch denke, dass gerade in dem von Dir genannten Beispiel die Zurueckweisung nur ein Ausloeser ist und die Unfaehigkeit, damit umzugehen, oftmals andere Gruende hat.

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