VoyForums
[ Show ]
Support VoyForums
[ Shrink ]
VoyForums Announcement: Programming and providing support for this service has been a labor of love since 1997. We are one of the few services online who values our users' privacy, and have never sold your information. We have even fought hard to defend your privacy in legal cases; however, we've done it with almost no financial support -- paying out of pocket to continue providing the service. Due to the issues imposed on us by advertisers, we also stopped hosting most ads on the forums many years ago. We hope you appreciate our efforts.

Show your support by donating any amount. (Note: We are still technically a for-profit company, so your contribution is not tax-deductible.) PayPal Acct: Feedback:

Donate to VoyForums (PayPal):

Login ] [ Main index ] [ Search | Check update time | Archives: 12345678910 ]

[ Next Thread | Previous Thread | Next Message | Previous Message ]

Date Posted: 14:54:07 01/06/02 Sun
Author: Morgenmuffel
Subject: Unzu-frieden-heit

Unzufriedenheit
Aggressivität
Frust pur

Was ist es denn eigentlich, was da grad in mir rumort?

Dieses Gefühl begleitet mich doch immer, wenn ich mich vom tiefsten Punkt langsam wieder hoch arbeite.
Wenn ich meine, die Todessehnsucht nicht mehr so intensiv zu spüren.
Dabei ist sie ganz klar da, versteckt sich um auf eine Gelegenheit zu warten, um mich wieder mit voller Wucht zu erwischen. Wartet drauf, bis ich mich so sicher fühl, dass ich annehme, sie sei nicht mehr da und würde auch nicht mehr kommen.
Mist, immer wieder dieses gleiche dämliche und frustrierende Gefühl.
Immer wieder...
Ich bin gefangen in einem ewig wieder kehrenden Kreislauf.
Einen Kreislauf, den ich mir selber geschaffen hab, den ich nicht durchbrechen kann, weil ich die Gefühle ja gar nicht akzeptiere, die in mir sind.

Lieber laufe ich davon, versuche, sie nicht anzuschauen, nichts wahrzunehmen.
Spiele Normalität, die nicht ist.
Und weil ich diese ewige Wiederkehr satt habe, weil ich merke, dass ich mich nur noch wiederhole und nie frei komme, zerstöre ich mich mit der Aggressivität noch weiter.
Sie ist ein Zeichen dafür, dass der Druck wächst, auch die Hilflosigkeit.
Dass ich mit nichts mehr richtig klar komme.

Die Zukunft bekommt eine zu große Bedeutung durch dieses „Ich will nicht mehr“.
Das könnte ich im Moment regelrecht raus schreien.
Aber wie immer richtet sich der Schrei nur nach innen mit seiner zerstörerischen statt befreienden Wirkung.
Die Vergangenheit bekommt eine zu große Bedeutung durch dieses Wissen darum, wie lange diese Kämpfe nun schon dauern.
Die Todessehnsucht schon mein ganzes Leben lang, das Abgestorbensein seit meinem erfolglosen Suizidversuch mit 14 und diese aufgebrochenen Gefühlskämpfe seit 8 Jahren, immer wieder schubweise.

Zeit spielt eine ungeheure Rolle im Moment für mich.
Zeit ist relativ, oh ja, das merke ich.
Zeit wahrzunehmen kann einen in den Wahnsinn treiben.

Gerade wenn es darum geht Geduld zu haben.
Sich die Zeit zu geben aus einer Krise rauszukommen, die einem als ewigwährend vorkommt.
Mit anderen kann ich leichter geduldig sein.
Bei anderen erkenne ich es auch leichter, dass es sich für sie u.U. lohnen könnte, noch etwas Geduld aufzubringen.
Aber mit mir selber hab ich keine Geduld mehr und bin tief frustriert.

Meine Verzweiflung verstecke ich im Moment hinter Sarkasmus.
Und gleichzeitig hasse ich mich dafür, dass ich meine Gefühle nicht mehr auf die Reihe bringe und sie auch nicht akzeptieren kann.
Fühl mich wie ein hospitalisierter Zirkuslöwe, der ewig die gleichen Schaukelbewegungen macht, weil er seinen begrenzten Raum nicht verlassen kann.
Dabei weiß ich, dass ich mir die Gitterstäbe selber geschaffen habe und einfach in die Freiheit losziehen müsste.

Wie eng ist mein Lebenskreis geworden, wie eng meine Sichtweise.
Wie konnte es passieren, dass meine Ängste vor Leuten dafür sorgen, dass ich nicht mehr in die Welt rausgehe.
Das Leben rauscht vorbei und ich kann nicht mehr dran teilnehmen.
Ich lese von Ausstellungen, Konzerten, Vorträgen und anderen faszinierenden Ereignissen und bin nicht in der Lage hinzugehen.
Bücher, die für mich wesentlich sind liegen da, rufen mich und ich schaffe es nicht mehr als ein Kapitel zu lesen, weil durch die Entspannung mühsam verdrängte Ängste hoch kommen, die mich wieder meine Instabilität spüren lassen.

Die Welt wird auf diese Weise sehr, sehr klein.
Und meine Unzufriedenheit darüber kann ich nicht mehr verstecken.

Woher weiß ich, dass dieser Alptraum mal enden wird?
Und zwar nicht erst im Tod ....

[ Next Thread | Previous Thread | Next Message | Previous Message ]

Post a message:
This forum requires an account to post.
[ Create Account ]
[ Login ]

Forum timezone: GMT+1
VF Version: 3.00b, ConfDB:
Before posting please read our privacy policy.
VoyForums(tm) is a Free Service from Voyager Info-Systems.
Copyright © 1998-2019 Voyager Info-Systems. All Rights Reserved.