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Date Posted: 11:04:26 11/16/01 Fri
Author: P
Subject: LEBEN, OHNE ZU LEBEN... oder GEDANKEN AN DEN TOD

...wieder einer dieser Samstage...

ich komme von der Schule nach Hause und finde meine Mutter in der Stube auf dem Boden. Angst durchfährt meinen Körper, ein Schreck, der einem das Atmen fast unmöglichmacht...

Sie liegt da, mit blutiger Nase... Ich drehe sie um und weiss nicht, was mit ihr los ist.. sie reagiert träge auf meine Worte, ich weiss nicht, was ich machen soll, bin doch gerade erst 10 Jahre alt...

Was ist passiert?

Ich fange an zu weinen, versuche, mit ihr zu reden, doch sie versteht mich nicht... mit Mühe gelingt es mir, sie in ihr Bett zu legen... nein, sie hat nicht versucht, sich umzubringen... sie hat wieder einmal Flucht im Alkohol gefunden... aus Angst vor meinem Vater...

Eine Hochzeit, gewollt von Ihrer Mutter... "was sollen die anderen denken, wo er doch schon ihr zweiter Mann war, die Tochter von einem anderen Vater..."

Andere Zeiten damals, schwierig...

Es klingelt... mein Schulfreund will mich besuchen...

Ich weiss nicht, wie ich reagieren soll, lasse ihn herein, bringe ihn in mein Zimmer... drehe die Musik auf und sage, ich müste auf Toilette...

Es rumpelt im Flur... meine Mutter ist aufgestanden und hinkt durch die Wohnung... Mein Freund darf das nicht mitkriegen, wäre viel zu peinlich, ich habe eine gesunde Mutter... nein, sie ist nicht krank, nicht meine Mutter!

Ich lege sie wieder ins Bett, weine, bitte sie, liegen zu bleiben, aber sie versteht mich nicht...

Muss mich um meinen Freund kümmern...

immer wieder das gleiche Spiel...

Der Vater schlägt... Angst vorm Aufwachen, Tränen begleiten in den Schlaf... Angst, die Mutter könnte Sterben... immer wieder Tränen... zu viel für ein Kind.

Viel zu viel...

Jahre gehen...

Ein kleiner Junge steht im Schlafanzug in der Tür des Busses. Mitten in der Nacht. Er weint, bittet den Bisfahrer, ihn mitzunehmen... er hat kein Geld...

in den nächsten Ort, zur Weihnachtsfeier der Mutter, aus Angst vor dem Vater...

wieder Schläge... wie immer... Grund? keine Ahnung, zu viel für ein Kind...

weinen auf der Weihnachtsfeier der Mutter, im Schlafanzug... sie schickt mich zurück nach Hause...

ich schleiche mich herein, hoffe, dass er es nicht merkt, verkrieche mich in mein Bett - weine...

Ein anderer Tag...

Mutter ist allein zu Hause, wieder Alkohol...

sie hat Angst vor IHM, rennt weg... er verfolgt sie...

Panik - Angst - Alkohol

sie flüchtet in die Küche... er kurz hinter ihr

endlose Angst

der Sprung aus dem Fenster...

zerbrochene Handgelenke, Kinn....

Er war nicht mal zu Hause...

...

Irgendwann dann die Scheidung, ein neues Leben...

doch der Alkohol ist noch da...

endlos schwer für ein Kind...

die Schwester zieht aus, die grosse Schwester...

allein, mit diesen ganzen problemen... viel zu viel für ein Kind...

keine Chance, damit fertigzuwerden.

Hilflos überfordert.

Irgendwann eine Therapie - trocken

der Beginn, verarbeiten zu wollen

Auszug von "zu Hause" ein eigenes Leben

doch die Vergangenheit will nicht gehen...

Erfolg im Beruf, keine Geldsorgen... eine schöne Wohnung

doch keine Freunde

keine Ahnung, warum???

Flucht in die Drogen

Stunden, welche das Leben leichter machen, die Zeit vergeht schneller, alles scheint leichter...

doch die Vergangenheit ist immer wieder da, geht nicht weg...

Gedanken an Flucht.... Suche nach Hoffnung....

...nach dem Licht...

wieder Drogen.

kurze "Hilfe"...

Flucht aus dem Leben...

der Ausweg???

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