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Drogen Legalisierung?
24.11.2013
105 Jura-Professoren fordern Legalisierung von Drogen. „Uns geht es nicht um die Verharmlosung von Drogen, sondern um die Kriminalisierung der Konsumenten. Die Strafverfolgung ist das Problem“.
Liberale Strafrechts-Professoren fordern eine weitgehende Entkriminalisierung von Drogen-Delikten. Eine entsprechende Petition, die 105 Jura-Professoren aus ganz Deutschland unterzeichnet haben, soll in Kürze beim Bundestag eingereicht werden. Das Parlament solle eine Enquete-Kommission zum Thema "Erwünschte und unbeabsichtigte Folgen des geltenden Drogenstrafrechts" einsetzen, die das Drogenverbot umfassend prüfen solle.
„Uns geht es nicht um die Verharmlosung von Drogen, sondern um die Kriminalisierung der Konsumenten. Die Strafverfolgung ist das Problem“, sagte Professor Lorenz Böllinger von der Universität Bremen zur „Welt am Sonntag“. Der Schwarzmarkt generiere eine "extreme und globalisierte Schattenwirtschaft mit weiterer Folgekriminalität und destabilisierenden Auswirkungen auf globale Finanzmärkte ebenso wie nationale Volkswirtschaften", heißt es in der Petition. „Jedes Jahr werden Milliardenbeträge für die Strafverfolgung aufgewendet, welche sinnvoller für Prävention und Gesundheitsfürsorge eingesetzt werden könnten."
Unter den 105 Befürwortern befinden sich prominente Namen wie Claus Roxin, der als Experte für die Strafprozessordnung gilt. Auch der Anwalt und Strafrechts-Professor Bernd Müssig hat unterschrieben und will ein liberaleres Drogenrecht – er vertrat schon Max Strauß und verteidigt gerade den Ex-Bundespräsidenten Christian Wulff, der sich vor dem Landgericht Hannover verantworten muss. Sobald die neue Regierung im Amt ist, will Böllinger die Petition einreichen. „Immerhin sind es fast 40 Prozent aller Strafrechtler in Deutschland, die sich uns angeschlossen haben“, sagt der Jurist.
http://www.mmnews.de/index.php/etc/15925-drogen-legalisierung