Re: letzte Fragen....... oder wieder nur ein Tief? -- Suizid Selbsttoetung Freitod

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Date Posted: 02:10:07 12/30/01 Sun
Author: Morgenmuffel
Subject: Re: letzte Fragen....... oder wieder nur ein Tief?
In reply to: Angsthase 's message, "Re: letzte Fragen....... oder wieder nur ein Tief?" on 14:12:32 12/29/01 Sat

>Da� es sich f�r Dich so anf�hlt, als seist Du nicht
>weitergekommen, bedeutet ja nicht, da� es nicht doch
>der Fall ist. Manchmal sind die Schritte ja auch sehr
>klein und man "�bersieht" sie leicht, zumal die
>Gef�hle von Sinnlosigkeit und Leere so intensiv sind,
>da� sie alles andere �berdecken

Hallo Angsthase,

da gebe ich Dir recht.
Nur hat sich f�r diesen langen Zeitraum nicht so viel getan, dass ich einen Unterschied sehe, der mir Mut machen w�rde.
Die Augenblicke, in denen ich eine Lebensfreude sp�re oder etwas genie�en kann, die sind minimal. Und im Augenblick verschlimmern die Gef�hlsst�rme zwischen den Perioden, in denen ich nichts sp�re, alles. Wie soll man da noch winzige Fortschritte sp�ren k�nnen?
Gerade Silvester ist f�r mich ein Zeitpunkt, an dem ich mir normalerweise immer die Frage stelle, wo ich stehe.
Und es ist diesmal f�r mich eine Horrorvorstellung, dass es danach so bleiben k�nnte, ich wieder nur ein Jahr einfach nur ertrage oder leblos er-lebe. In mir ist ein intensives "Nein!" zu sp�ren. So will ich es auf gar keinen Fall.
Und reichen mir kaum erkennbare Fortschritte? Auch "Nein!"
Es mu� sich also endlich was tun, damit ich Leben als lebenswert empfinde, ich habe kaum mehr Geduld und werde immer kraftloser. Darum stelle ich mir gerade jetzt diese Fragen so nachdr�cklich.

>Vielleicht k�nntest Du in dieser Hinsicht mehr
>Sicherheit erlangen, wenn Du beobachtest, ob das
>Gef�hl �ber einen l�ngeren Zeitraum (halbes Jahr?,
>wei� auch nicht...)konstant und mit der gleichen
>Intensit�t zu sp�ren ist?

Genau das ist das Problem, dass es immer bergab ging im letzten halben Jahr, immer heftiger und auch destruktiver wurde, je n�her ich an meinen traumatischen Erinnerungen kam. Wie soll man da noch einsch�tzen k�nnen, wo man steht und wie sich alles weiter entwickeln wird?
Das was ich als positiv empfinde, ist die Tatsache, dass ich meine Gef�hle inzwischen genauer kenne und durch das Forum mit dem chat und die Therapie mit meinen Suizid-Attacken besser umgehen kann.

>>Muss ich einfach nur akzeptieren, dass mein Leben
>>zerst�rt ist? Dass ich nichts auf die Reihe bringe,
>>nutzlos bin und versagt habe?
>
>In welcher Hinsicht Du versagt hast, kann ich absolut
>nicht beurteilen, aber ich WEI�, das Du NICHT in JEDER
>Hinsicht veragt hast, denn in diesem Forum sind Deine
>Beitr�ge sehr oft Lichtblicke.

Aber was sind die schon wert?
Helfen sie irgendjemanden? - garantiert nein

Und wie sieht mein Leben sonst aus?
Warum seh ich es als ein "Versagen" an:
- Ich kann keinen "normalen" Beruf aus�ben, weil ich mit Menschen sonst zusammen arbeiten m��te. Mehrere Versuche endeten schon in Sackgassen und haben mich mehr gekostet als ich damit verdient habe
- Durch mein starkes Bed�rfnis nach Isolation kann ich nicht mal anderen helfen. Telefonaten und Briefeschreiben verweigere ich mich im Augenblick vollst�ndig.
- momentan schaffe ich es nicht einmal allein einzukaufen ohne Hilfe, weil ich Angstattacken f�rchte
- Abartig war es, wie ich es nicht auf die Reihe brachte, meine Steuerunterlagen zusammenzutragen und rechtzeitig abzugeben. Ohne Hilfe einer Freundin h�tte ich auch dieses �berhaupt nicht mehr auf die Reihe gebracht. Tja, sie waren nicht vollst�ndig...
- Abenteuerlich: Rechnungen rechtzeitig bezahlen, Antr�ge ausf�llen und abliefern, Arztbesuche freiwillig ausmachen und auch hingehen, den stinknormalen Haushalt auf die Reihe bringen,etc.
- Meine "Informationspolitik": Zeitungen stapeln sich seit Wochen, kann kein Buch mehr lesen ohne Angstzustand (weil ich Entspannung nicht aushalte), Konzentration f�r eine neue Vorlesung im Fernkurs fehlt,...
- Ich weigere mich rauszugehen, komme dadurch in keine Konzerte und Ausstellungen mehr. Fahrten mit �bernachtungen sind unm�glich, geschweige denn der Besuch interessanter Seminare und Kongre�e
- seit ewig langen Zeiten schleich ich drum rum einen Friseurtermin auszumachen, weil ich Ber�hrungen nicht aushalte, sowie die Gespr�che dort
- Kleinigkeiten fallen schwer und werden ewig verz�gert: so hab ich ein Jahr lang gebraucht um nach einem Umzug mein Auto umzumelden. Den Nachsendeantrag zu erneuern, das ist ja anscheinend ein unm�gliches Unterfangen. Handwerker zu holen, die kaputte Dinge wieder in Ordnung bringen ebenfalls. Das sind jetzt nur kleine Beispiele aus einer riesigen Liste, die ich anf�hren k�nnte.
- Wo hab ich noch Ziele im Leben? ... die ich dann auch noch konsequent durchziehe?

Das sind nur einzelne Punkte, aber sie geben mir das Gef�hl, versagt zu haben, mein Leben nicht mehr auf die Reihe zu bringen. Da sie f�r die allermeisten anderen �berhaupt kein Problem dastellen.

Ja, ich wei�, bei anderen w�rde ich es nicht als Versagen ansehen.
Aber es w�re unehrlich, es deswegen anders zu formulieren, als ich es empfinde.

Gru�, Morgenmuffel

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