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Date Posted: 19:02:20 11/14/01 Wed
Author: thoms
Subject: Wie schlimm kann es sein, ...


...wenn man abends allein in seiner Wohnung vor dem PC sitzt
und sich plötzlich fast heulend aufs Bett wirft, weil einen
alles nur noch ankotzt?

Ich schreibe das hier, weil auch einige andere schon ihr
Innerstes ausgeschüttet haben - auch wenn ihr alle Unbekannte
seid (oder Leute, die zum Fake reinschreiben).
Wie auch immer - ich kann mit sonst niemandem reden. Einerseits
kann ich nicht, weil niemand meine depressive Seite kennt
(nach Aussen hin bin ich der brave, unscheinbare junge Mann
von nebenan), und ich "kann" wirklich nicht, weil ich nie
gelernt habe, mich auszusprechen.

Alles frisst sich rein...

Freunde hatte ich früher eigentlich nie, nur so viele, dass
ich sie locker an einer Hand abzählen kann. Aber die hab ich
nicht mehr. Und die neuen Freunde nach meinem Umzug kenne ich
noch gar nicht wirklich, und sie mich nicht. Die sind eh mit
ihrem Leben und ihrem alten Freundeskreis beschäftig, als dass
ich da gross auffallen würde.

Die würden nicht mal glauben, dass ich das hier schreibe.

Vor ein paar Tagen hab ich im Chat eine junge Frau kennen-
gelernt. Sie hat mir erzählt, sie wollte sich vor einem
halben Jahr selbst umbringen, hat es aber dann doch nicht
gemacht. Als ich das hörte, habe ich mich das erste mal getraut,
offen über meine Gedanken an den Suizid zu sprechen. Sie hat
sofort versucht, mich mit der "du hast ja noch dein ganzes Leben
vor dir"-Masche und so weiter zu belehren.
Aber so stur wie ich bin, hab ich nur scharf gekontert. Dann
hat sie nach kurzem schon aufgegeben, was zu sagen. Sie ging
dann und sagte, wir würden morgen weiterreden. Aber per Mail
kam dann die Absage, sie müsse noch lernen für eine wichtige
Prüfung usw. - und bis heute kam kein Piep mehr.

Nunja, dieser Vorfall ist eigentlich nicht so wichtig. Aber
er zeigt, dass man es nie richtig machen kann. Entweder ver-
schweigt man alles, um den Anschein der Normalität zu wahren,
damit alle glücklich mit dir sind, oder du sagst es frei
heraus, dann wird abgeblockt und man steht wieder allein da.

Ich mache niemandem einen Vorwurf. Das ist einfach so in dieser
Welt - aber es ist nicht meine. Darum will ich abtreten.

Vorhin hab ich einen 25 l Müllsack ausprobiert, den Kopf
darin luftdicht eingeschlossen und gewartet. Völlig nüchtern
und wach. Ich hatte keine Angst, es war bloss ein seltsames
Gefühl. Ich weiss nicht mehr, wie lange ich es augehalten
habe, aber als mir Adern im Auge platzten, brach ich ab.

Für sowas sollte man "stillgelegt" sein, damit man den Sauer-
stoffmangel nicht mehr mitbekommt.

Kennt sich jemand in der Drogenszene in Wien aus?
Ein paar Mittelchen und es stirbt sich viel leichter...

Wenn man schon nicht so leben kann, wie man es gern würde,
wieso darf man dann nicht so abtreten, wie man es möchte.

Ich liebe diese Welt. Wieso lässt sie mich dann nicht das tun,
was ich für richtig halte? (Nicht Suizid aus Affekt, sondern
reiflich überlegt - sofern man sowas reiflich nennen kann.)

Ich liebe sie... hmm, aber ich kann damit nicht umgehn.
Ich kann mit niemandem umgehn. Ich werde nur Kummer verbreiten.
Und Leute wie ich werden zu Amokläufern und Vergewaltigern,
weil sie ihre innere Wut oder was auch immer nicht mehr
unterdrücken können. Das will ich mir und den anderen ersparen.

Diser Körper ist wie eine Zwangsjacke. Und wenn ich nicht bald
ausbrechen kann, wie ich es mir vorstelle, habe ich die Angst,
ich werde etwas unüberlegtes, sprich nicht "wirksames", tun
(zB mich betrunken vor einen Laster werfen o.ä., was in einer
Grossstadt Schwachsinn ist).

Das hört sich alles an wie ein Fall für den Psychiater.
Aber ich will keine Therapie. Wollen die mir einreden, mein
Leben ist doch so super toll? Da hilft nur Gehirnwäsche.
Kann denn niemand helfen?

Der Weg ist das Ziel?
Das Ende ist das Ziel...

Grüsse an euch alle,
thoms

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