Re: Mit welchem Alter habt ihr die meiste Dresche bekommen? -- Erinnerungen II

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Date Posted: 24/11/11 12:07:07
Author: Martin
Subject: Re: Mit welchem Alter habt ihr die meiste Dresche bekommen?
In reply to: Christina 's message, "Mit welchem Alter habt ihr die meiste Dresche bekommen?" on 1/09/11 12:20:13

Die ersten Schläge gab es so ab Beginn des Schulalters. War damals also etwa 7. Diese waren aber noch moderat mit der bloßen Hand. Später dann, so ab 10, wurden die Strafen dann heftiger. Ich wurde bei Vergehen regelrecht gezüchtigt. Schläge gab es grundsätzlich auf das nackte Hinterteil, wobei ich nebenbei die Leviten zu lesen bekam. Zunächst noch selten oder nur gelegentlich, standen dann so ab 12 Bestrafungen auf dem Wochenplan. In diesem Alter nahm meine Mutter dann auch den Ochsenziemer zu Hilfe. Ab 13 kam dann der Rohrstock zum Einsatz, welcher wirklich sehr schmerzhaft war und vor dem ich gehörigen Respekt hatte. Die meiste "Dresche" habe ich im Prinzip zwischen 12 und 16 erhalten. Letztmalig gab`s noch mal was mit 17.
Ich legte aber auch zu dieser Zeit ein ziemlich rüpelhaftes Verhalten und Benehmen an den Tag. Hielt mich nicht oder nur schlecht an Vorgaben und Verbote, sowie brachte auch aus der Schule öfter Eintragungen und Tadel mit nach hause. Kopfnoten - naja...
Da meine Mutter alleinerziehend war und die straffe Hand eines Mannes bzw. Vaters im Haus fehlte, blieb ihr auch nichts weiter übrig. Um sich Gehör und Respekt zu verschaffen sowie über mich die Oberhand zu behalten, musste sie manchmal zu solch drastischen Maßnahmen greifen.
Sie strafte zwar sehr streng, aber gerecht und nie grundlos. Obwohl ich sie damals manchmal dafür gehasst habe, sage ich aus heutiger Sicht, dass ihre Erziehungsmaßnahmen alles in allem gut und richtig so waren. Auch wenn diese körperlichen Strafen schmerzliche Empfindungen für mich gewesen sind - ohne sie wäre ich vielleicht gar vom richtigen Weg abgekommen. So jedoch hat ihre Erziehung Früchte getragen und doch noch einen ordentlichen, anständigen Menschen aus mir werden lassen. Dafür bin ich ihr heute sehr dankbar und keinesfalls mehr böse. Bis auf diese kurzen, unangenehmen Momente, war sie ansonsten eine liebevolle Mutter und warmherzige Frau - immer für mich da!

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