Tante Frieda -- Erziehung und Pubertät: Erinnerungen

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Date Posted: 03:19:38 11/08/18 Thu
Author: Dieter
Subject: Tante Frieda

Bei uns zuhause wurde der Holzlöffel “Onkel Popobrav“ und die Haarbürste “Tante Frieda“ genannt. Dies war für uns Kinder natürlich nicht besonders lustig zumal jeder wusste dass wir in der nächsten Zeit fällig waren bzw. wo wir was drauf bekamen. Besonders peinlich war es natürlich wenn nach der Herkunft des Namens “Tante Frieda“ gefragt wurde und meine Mutter diesen ausführlich erklärte.
Hierbei beschränkte sie sich nämlich nicht “nur“ darauf die Bürste zu loben sondern erzählte auch ganz beiläufig ziemlich detailliert wie lehrreich es für uns war wenn wir sie bekamen. Dabei spielte es keine Rolle ob wir dabei waren oder nicht was das Ganze natürlich umso peinlicher gestaltete. Immerhin sollte ja niemand erfahren dass wir ab und zu etwas Hinten drauf bekamen zumal wir uns hierfür ja schon sehr schämten.
Nichts desto trotz machten sich die “Großen“ ab und zu regelrecht einen Spaß daraus und fragten uns gerade wenn wir es vor kurzem noch bekommen hatten regelrecht aus. Meine Mutter meinte dass dies den Lerneffekt ganz schön erhöhen würde und bestand im Regelfall darauf dass wir alles möglichst genau erzählten. Dies machte die Sache natürlich umso peinlicher da wir bei der Gelegenheit auch “lästige“ Fragen gestellt bekamen welche wir auch brav zu beantworten hatten.
Aus diesem Grund war “Tante Frieda“ ziemlich oft das Thema denn nicht nur dass wir diese häufiger zu spüren bekamen so interessierte doch der Name. Bei “Onkel Popobrav“ war ja jedem sofort klar wofür dieser gut war bzw. genutzt wurde aber bei der Haarbürste war die natürlich anders.
Deshalb erzählte meine Mutter jedem der es wissen wollte (und das waren sehr viele) dass diese “Tante Frieda“ genannt wurde weil sie sehr schnell für Frieden sorgen und uns schön brav machen würde. Wie sie ebenfalls immer erklärte kamen Onkel und Tante einfach von der Wortherkunft (der Holzlöffel =männlich und die Haarbürste = weiblich). Diese Erklärungen waren natürlich bei weitem nicht so schlimm wie wenn wir kurzerhand in das Gespräch mit einbezogen wurden da bei dieser Gelegenheit ab und zu natürlich darauf hingewiesen wurde dass wir vor kurzem noch Bekanntschaft mit der Tante gemacht hatten und uns sicher noch gut dran erinnern konnten.
Besonders schlimm war dies wenn Tante Erika da war denn diese ließ sich das Erlebte nicht nur sehr genau erzählen sondern machte auch keinen Hehl daraus dass meine Cousine ebenso erzogen wurde. Zu allem Überfluss gaben sie und meine Mutter sich auch noch gegenseitig Tipps welche sie natürlich bei passender Gelegenheit an bzw. mit uns ausprobierten.
Auf dies Art gelangte “Onkel Popobrav“ und “Tante Frieda“ z.B. in unsere Zimmer wo sie übers Bett gehangen wurden was uns davon abhalten sollte Unsinn zu machen. Neben diesem durchaus erwünschten Abschreckungseffekt hatte dieses “Gespann“ wie meine Mutter meinte einen schönen Nebeneffekt denn hierdurch würde sie oft auf den Grund bzw. unsere Erziehung angesprochen.
Dies war für uns zwar schon peinlich aber natürlich nicht so sehr wie die Erklärungsnöte in die uns der gebotene Anblick natürlich ebenso brachte … schließlich sahen auch unsere Freunde und Klassenkameraden Onkel und Tante und fragten uns natürlich ebenfalls was die zu bedeuten hatten. Na wenigstens stellte sich dabei heraus dass es gar nicht so selten war, dass man was auf den Hintern bekam denn viele gaben dann kleinlaut zu dass sie Glück hatten dass ihre Mama nicht so streng war.
Gerade deshalb erinnere ich mich wohl auch noch so gut an meine ehemalige Klassenkameradin Regina die sich zuerst alles ganz genau schildern ließ und dann auch noch mit meiner Mutter redete. Wie sich herausstellte hatte ihre Mutter genau dieselbe Einstellung was die Haarbürste betraf und setzt diese auch wie Regina ungeniert zugab des Öfteren ein. Selbstverständlich machte dies meine Mutter wiederum so neugierig dass sie Reginas Mutter sehr schnell zu Kaffee und Kuchen einlud wobei das Thema natürlich schnell auf unsere Erziehung kam. Natürlich wurde hierbei ganz beiläufig erwähnt dass ich am Vortag noch einen Termin mit “Tante Frieda“ hatte worauf Regina mich mit großen Augen ansah: “Was Du auch?“
Unsere Mütter waren sich recht schnell einig dass sie das Richtige getan hatten und wir mussten noch einmal genau erzählen wofür wir es bekommen hatten. Dies sollte uns klar machen dass wir es zu Recht bekommen hatten und zum Nachdenken animieren damit wir uns danach lieber zwei Mal überlegten ob wir es noch einmal riskieren bzw. etwas anstellen wollten.

Deshalb nun meine Fragen:
1. Ging es jemandem ähnlich?
2. Hat sich eure Mutter auch mit anderen (Freunden, Bekannten, Verwandten, usw.) darüber unterhalten?
3. Wart ihr auch schon mal dabei und musstet erzählen oder Fragen beantworten?
4. Hattet ihr/ eure Eltern auch ein “Hilfsmittel“ welches nur dafür da war euch den Hintern zu versohlen?
5. Wenn “Ja“: Wo wurde dieses aufbewahrt? Hatte es einen Stammplatz?
6. War es gut sichtbar bzw. schnell griff- bzw. einsatzbereit positioniert?

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