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Date Posted: Tue, November 03 2015, 17:18:58
Author: Paul
Subject: Das Ultimatum

Autor: Unbekannt


Das Ultimatum

"Ich gebe dir noch genau eine Woche."
Er blickte sie eindringlich an, doch sie machte auf dem Absatz kehrt und ging wortlos aus dem Zimmer. Er seufzte. Hoffentlich würde sie seiner Anordnung Folge leisten. Andernfalls würde er andere Saiten aufziehen müssen.

Nicht daß es ihm Spaß machte, sein Mädchen zu bestrafen. Aber es war einfach fahrlässig, wie sie mit ihrer Gesundheit umging. Er hatte sie schon zu oft darum gebeten, besser auf sich acht zu geben. Seine Worte schienen jedoch einfach an ihr abzuprallen. Doch noch hatte er die Hoffnung nicht aufgegeben, daß sie vielleicht von selbst zur Vernunft kommen würde. Deshalb ließ er sie jetzt auch in Ruhe, obwohl er es überhaupt nicht leiden konnte, wenn sie wie gerade eben vor einem ernsten Gespräch davonlief und sich in ihr Schneckenhaus zurückzog. Nun, man würde ja sehen, was die kommende Woche bringen würde...

Sie saß im Schneidersitz auf dem Bett und hämmerte mit aller Gewalt in die Kissen, bis sie nicht mehr konnte.
"Ich geh nicht zum Arzt. Nie und nimmer!"
Sie hasste es, sich von irgendjemand anderem als ihm anschauen geschweige denn anfassen zu lassen.
"Da kann er warten, bis er schwarz wird. Was mischt er sich überhaupt immer in meine Angelegenheiten ein? Das ist mein Kopf und mein Kopfweh. Mein Bauch und mein Bauchweh. Soll er sich doch um seinen eigenen Dreck kümmern. Ich geh jedenfalls nicht zum Arzt!"
Die tickende Uhr auf dem Nachttischchen konnte von Glück sagen, daß sie nur einen hasserfüllten Blick zugeworfen bekam, statt an der Wand oder auf dem Fußboden zu landen.

Nachdem sie noch eine Weile vor sich hingeschmollt hatte, war jedoch alles schon wieder vergessen. Alles? Ja, alles. Auch das Ultimatum, das er ihr vor weniger als einer Stunde gestellt hatte...

Eine Woche später. Er saß gerade am Schreibtisch und sah einige Unterlagen durch, als sie ins Zimmer gestürzt kam und in den Schubladen herumzuwühlen begann, ohne ihm auch nur einen Funken Beachtung zu schenken.
"Was suchst du?" wollte er wissen.
"Kopfschmerztabletten." war die knappe Antwort.
"Aha."
Nun blickte sie doch auf.
"Hättest du die Freundlichkeit," fuhr er mit leichtem Sarkasmus in der Stimme fort, "mir zu erklären, warum du gerade in meinem Büro danach suchst?"
"Na im Bad sind keine. Im Schlafzimmer auch nicht. Außerdem magst du es nicht, wenn ich welche nehme."
"Wie scharfsinnig, junge Dame. Richtig, ich mag es nicht. Aber ich habe sie nicht verschwinden lassen, falls du das denkst. Obwohl ich es schon längst hätte tun sollen."
Inzwischen hatte er sich in Rage geredet.
"Du hast in letzter Zeit verdammt viel von dem Zeug geschluckt. Deshalb werden wohl keine mehr da sein. Schon mal darüber nachgedacht?"

Er zählte innerlich bis Zehn, um sich wieder etwas zu beruhigen.
"Lass mich einen Blick in deinen Kalender werfen!" forderte er sie auf.
Jetzt wurde ihr klar, worauf das Ganze hinauslief. Zögernd schob sie den Beweis für ihren Ungehorsam in seine Richtung. Er blätterte kurz darin und fragte dann:
"Gehe ich Recht in der Annahme, daß du keinen Arzttermin vereinbart hast?"
"Aber ich hatte keine Zeit und außerdem geht es mir gar nicht so schlecht." beteuerte sie und versuchte zu retten, was noch zu retten war.
Doch mit einer kurzen Armbewegung brachte er sie zum Schweigen.

Mit ein paar schnellen Handgriffen räumte er seine Bücher vom Schreibtisch und schaffte ausreichend Platz, damit sie sich darüber legen konnte. Sie hatte ihre dünne, weiße Sommerhose an, die würde ihr nur unwesentlich Schutz bieten. Er griff nach dem langen Holzlineal und zog ihr mit geübter Hand die Hose stramm.
"Bitte nicht, das tut immer so weh!" jammerte sie.
Barsch erwiderte er:
"Das liegt durchaus in meiner Absicht. Also spar dir dein Gebettel!"
Und etwas sanfter sprach er weiter:
"Es ist besser, ich füge dir kontrolliert Schmerzen zu als du dir unkontrolliert."

In den nächsten Minuten hörte man nur noch das Klatschen des Lineals und ihr unterdrücktes Weinen.

Das Lineal fiel achtlos zu Boden. Sie lag noch immer über dem Schreibtisch und hörte seine Schritte auf der Treppe. War die Strafe vorbei? Durfte sie ihm folgen? In der Küche fand sie ihn. Er stand am Fenster. Ein Blick in seine Augen und sie wußte, daß er gerade mehr Trost brauchte als sie selbst.
"Darf ich?"
Sie schlang ihre Arme um ihn und er verbarg sein Gesicht an ihrer Brust. Liebevoll streichelte sie seinen Rücken. Bevor sie ihn losließ, in den Flur ging und das Telefon zur Hand nahm, flüsterte sie fragend:
"Würdest du mich begleiten?"

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