Heimat -- Suicidal-Dreams

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Date Posted: Tue, 15 Nov 2016, 9:32:52
Author: life
Subject: Heimat

Vor 10 Tagen erreichte mich eine Nachricht... du verlorst durch einen Motorradunfall dein Leben. Mit gerade mal 36.... ich kann es immer noch nicht fassen.... ich musste keine Sekunde �berlegen und nahm das Angebot deines Bruders an, mich abzuholen.
Die Autofahrt war gef�hlt 10 Stunden anstatt 5.... wir redeten kaum.
Ich konnte nicht so lange sitzen, da mein Stei� mal wieder wund gelegen war und die Knochen darunter schmerzten... immer wieder legte ich mich hin und versank in Gedanken.
Unsere gemeinsame Zeit von damals pr�gt mich noch immer unbewusst.
Wir waren eine super Truppe, nicht nur, weil ich das einzige M�dchen war. Nein, ich f�hlte mich wohl unter euch "Gro�en". Wir hatten viel Bl�dsinn im Kopf... Autorennen, grillen in fremden G�rten, lange Wochenende �berall in Deutschland, fast jeden Abend unterwegs.... dann wurden wir �lter, Manuel verschlug es kurzzeitig nach Berlin, dein Bruder zog nach Hamburg, S. nach M�nchen, M. sogar kurz nach England (wir hatten ne Menge Spa� in den Ruinen).
Nur du, B. und ich blieben in der Heimat und hielten noch lange Kontakt. Manchmal nur sporadisch, aber wir wussten, wir waren f�reinander da.
Ihr ward auch da, als ich meine Diagnose erhielt. Da war ich gerade mal 15.
Und ich wei� noch, als ich kurz danach das Auto von B. absichtlich in die Mauer fuhr. Ihr hattet mir alle den Kopf gewaschen und mich ab dem Zeitpunkt beh�etet wie eure kleine Schwester.... manchmal wurde es mir zuviel und ich brach aus. Du hattest mich mehr als einmal zur Vernunft gebracht und meine Ritze versorgt.
Nun bist du nicht mehr da... unsere Gruppe wird zerrissen und immer kleiner.
Ich wollte immer die Erste sein, die geht.... aber ihr ollen Optimisten habt mich nicht gelassen.
Bei der Ankunft sah mich deine Mutter ganz erschrocken an.... wie dein Bruder, als er mich abholte..... bist du das? Haut und Knochen... sie nahm mich in die Arme und schien mich gar nicht mehr los zu lassen. Die anderen war auch da... nur Manuel fehlte.... den wirst du nun wieder sehen....
Das Wiedersehen mit euch war einerseits sch�n, andererseits ist es nicht mehr das, was es mal war. Du fehlst in unserer Mitte.
Damals gingst du mit mir auf den Friedhof zu Manuels Grab.... ich konnte bei seiner Beerdigung nicht dabei sein. Du hieltest meine Hand ganz fest und als ich vor seinem Grab zusammen sackte, fingst du mich auf....
Wer f�ngt mich jetzt auf? Du fehlst uns, T.!
Deine Beerdigung am Samstag war sch�n und schrecklich zugleich. Der Pfarrer hatte sch�ne Dinge in die Predigt mit eingebunden, die uns sogar kurz aus der Trauer zum Schmunzeln brachten.... du h�ttest dich krank gelacht.
Manchmal h�tte ich die Kapelle gerne verlassen, der Klo� im Hals wurde immer fester.... ich kann keine Worte f�r das finden, was ich gerade empfinde. Jemanden zu verlieren ist unheimlich schwer und tut verdammt weh..... aber einen Bruder zu verlieren ist mitunter das Schlimmste....
Morgen geht es zur�ck nach HH in die Klinik. Die anderen wollen mit kommen bis zum Wochenende. Doch ob ich sie mit in die Klinik nehme, wei� ich noch nicht. Nichtmal M. erlaubte ich zu kommen. Und er durfte immer mehr, als ihr alle zusammen...... aber er will mich nie wieder sehen. Ich h�tte ihm von meinem Borderline erz�hlen sollen... zu sp�t.

Heute will ich aber noch zu Manu ans Grab. Wenn ich schon in der Heimat bin, kann ich ihn nicht einfach ohne Besuch zur�ck lassen. Und dieses Mal alleine, T. Ich werde das schaffen. Ich muss mich vergewissern, dass mein Stein noch dort liegt. Auch dir werde ich einen Stein auf dein Grab legen, T. Du wei�t, was drauf stehen wird....
So lass ich euch zur�ck.... mit Tr�nen in den Augen....
Einer liegt in Westheim, einer in Lambrecht..... mein Bruder und mein Teufelchen..... ich werde euch niemals vergessen!

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>Vor 10 Tagen erreichte mich eine Nachricht... du >verlorst durch einen Motorradunfall dein Leben. Mit >gerade mal 36.... ich kann es immer noch nicht >fassen.... ich musste keine Sekunde �berlegen und nahm >das Angebot deines Bruders an, mich abzuholen. >Die Autofahrt war gef�hlt 10 Stunden anstatt 5.... wir >redeten kaum. >Ich konnte nicht so lange sitzen, da mein Stei� mal >wieder wund gelegen war und die Knochen darunter >schmerzten... immer wieder legte ich mich hin und >versank in Gedanken. >Unsere gemeinsame Zeit von damals pr�gt mich noch >immer unbewusst. >Wir waren eine super Truppe, nicht nur, weil ich das >einzige M�dchen war. Nein, ich f�hlte mich wohl unter >euch "Gro�en". Wir hatten viel Bl�dsinn im Kopf... >Autorennen, grillen in fremden G�rten, lange >Wochenende �berall in Deutschland, fast jeden Abend >unterwegs.... dann wurden wir �lter, Manuel verschlug >es kurzzeitig nach Berlin, dein Bruder zog nach >Hamburg, S. nach M�nchen, M. sogar kurz nach England >(wir hatten ne Menge Spa� in den Ruinen). >Nur du, B. und ich blieben in der Heimat und hielten >noch lange Kontakt. Manchmal nur sporadisch, aber wir >wussten, wir waren f�reinander da. >Ihr ward auch da, als ich meine Diagnose erhielt. Da >war ich gerade mal 15. >Und ich wei� noch, als ich kurz danach das Auto von B. >absichtlich in die Mauer fuhr. Ihr hattet mir alle den >Kopf gewaschen und mich ab dem Zeitpunkt beh�etet wie >eure kleine Schwester.... manchmal wurde es mir zuviel >und ich brach aus. Du hattest mich mehr als einmal zur >Vernunft gebracht und meine Ritze versorgt. >Nun bist du nicht mehr da... unsere Gruppe wird >zerrissen und immer kleiner. >Ich wollte immer die Erste sein, die geht.... aber ihr >ollen Optimisten habt mich nicht gelassen. >Bei der Ankunft sah mich deine Mutter ganz erschrocken >an.... wie dein Bruder, als er mich abholte..... bist >du das? Haut und Knochen... sie nahm mich in die Arme >und schien mich gar nicht mehr los zu lassen. Die >anderen war auch da... nur Manuel fehlte.... den wirst >du nun wieder sehen.... >Das Wiedersehen mit euch war einerseits sch�n, >andererseits ist es nicht mehr das, was es mal war. Du >fehlst in unserer Mitte. >Damals gingst du mit mir auf den Friedhof zu Manuels >Grab.... ich konnte bei seiner Beerdigung nicht dabei >sein. Du hieltest meine Hand ganz fest und als ich vor >seinem Grab zusammen sackte, fingst du mich auf.... >Wer f�ngt mich jetzt auf? Du fehlst uns, T.! >Deine Beerdigung am Samstag war sch�n und schrecklich >zugleich. Der Pfarrer hatte sch�ne Dinge in die >Predigt mit eingebunden, die uns sogar kurz aus der >Trauer zum Schmunzeln brachten.... du h�ttest dich >krank gelacht. >Manchmal h�tte ich die Kapelle gerne verlassen, der >Klo� im Hals wurde immer fester.... ich kann keine >Worte f�r das finden, was ich gerade empfinde. >Jemanden zu verlieren ist unheimlich schwer und tut >verdammt weh..... aber einen Bruder zu verlieren ist >mitunter das Schlimmste.... >Morgen geht es zur�ck nach HH in die Klinik. Die >anderen wollen mit kommen bis zum Wochenende. Doch ob >ich sie mit in die Klinik nehme, wei� ich noch nicht. >Nichtmal M. erlaubte ich zu kommen. Und er durfte >immer mehr, als ihr alle zusammen...... aber er will >mich nie wieder sehen. Ich h�tte ihm von meinem >Borderline erz�hlen sollen... zu sp�t. > >Heute will ich aber noch zu Manu ans Grab. Wenn ich >schon in der Heimat bin, kann ich ihn nicht einfach >ohne Besuch zur�ck lassen. Und dieses Mal alleine, T. >Ich werde das schaffen. Ich muss mich vergewissern, >dass mein Stein noch dort liegt. Auch dir werde ich >einen Stein auf dein Grab legen, T. Du wei�t, was >drauf stehen wird.... >So lass ich euch zur�ck.... mit Tr�nen in den Augen.... >Einer liegt in Westheim, einer in Lambrecht..... mein >Bruder und mein Teufelchen..... ich werde euch niemals >vergessen!
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